Montag, Juni 16, 2025
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Podcasten – lohnt sich das überhaupt noch?

Hat nicht eh schon jede und jeder einen?

Klingt so, oder? Die Feeds sind voll, die Mikrofone laufen heiss – und man fragt sich: Braucht’s wirklich noch einen?

Bevor ich dir ein paar spannende Zahlen zeige, die den Podcast-Markt auf den Punkt bringen (und dir vermutlich den Wind aus dem „zu spät“-Segel nehmen), schauen wir uns erst an, was ein Podcast überhaupt fürs Business leisten kann.

Falls du dir also gerade überlegst, wie du den Impact für dein Business heben kannst, wie du deine Gedanken raus in die Welt bringst – oder einfach ein Tool suchst, das zu dir passt, ohne in Reels tanzen zu müssen: Lies weiter.

Hint: Es geht nicht um Fame oder Viralität. Es geht um Vertrauen und Tiefe. Und das braucht jedes Business, das bestehen will – heute mehr denn je.

Und so möchte ich eine Lanze für Podcasts brechen.

Zwischen Reels, Hooks und Hyper-Scroll – Podcast ist das gallische Dorf

Reels, Hooks, Cut, Zoom, Boom – Social Media ist eine Dauerbeschallung mit allem, was laut, bunt und kurz ist. Jeder kämpft um Sekunden deiner Aufmerksamkeit. Es ist voll da draussen. Wirklich voll.

Und genau deswegen sticht der Podcast heraus: Er läuft dann, wenn der Bildschirm aus und der Kopf frei ist – beim Autofahren, Staubsaugen, Gym, Gassigehen oder Gurkenschneiden.

Fazit: Ein Podcast konkurriert nicht mit deiner Inbox, nicht mit Slack, nicht mit der nächsten Notification. Er ist Begleiter statt Ablenker – und genau das macht ihn so besonders: Die Aufmerksamkeit, die dir dort geschenkt wird, ist viel bewusster.

Klarheit, Nähe, Vertrauen – aus der Dose

Vielleicht ging’s dir auch schon so: Ein paar Wochen Social Media fürs Business – und die Posts fangen an, alle gleich auszusehen. Irgendein Hook, der nichts sagt, aber neugierig macht. Ein Bild, das null mit dem Text zu tun hat. Und irgend ein random Erlebnis, das geteilt wird. Mit einer kleinen Weisheit angereichert.

Man bekommt einen flüchtigen Blick auf die Person. Aber Tiefe? Fehlanzeige. Das connectet nicht. Bei mir zumindest.

Fürs Business braucht es Vertrauen. Und die Stimme ist viel besser darin, Vertrauen aufzubauen, als jeder Text.

Fazit: Deine Stimme sagt mehr als Worte. Sie vermittelt deine Persönlichkeit, deinen Humor, deine Energie. Und genau damit bleibst du in den Köpfen deiner Hörer:innen hängen.

Jetzt noch zu den Zahlen: Ist es wirklich schon zu spät?

Wenn du denkst, es fangen jetzt nur noch Nachzügler an, dann halt dich fest:

  • 50 % der existierenden Podcasts haben genau eine Folge. Eine!
  • Nur 10 % schaffen 50 Episoden
  • Nur rund 18 % aller Podcasts sind aktiv (also haben in den letzten 90 Tagen eine Folge veröffentlicht)

Viele fangen an, probieren es aus, und machen dann nicht weiter. Die Zahl wirklich aktiver Podcasts wächst nur sehr langsam.

Jetzt kommt der spannende Teil:

  • Die Zahl der Hörer:innen in Deutschland ist 2024 um 20 % gewachsen!
  • Über 40 % der Deutschen hören regelmässig Podcasts – Tendenz steigend.

Was bedeutet das für uns Podcaster?

Die Pandemie hat Podcasts salonfähig gemacht. Viel mehr Hörer, gleichbleibendes Angebot. Klingt wie eine Chance für mich.

Podcast könnte genau dein Medium sein

Mich laugt der Social-Zirkus manchmal ganz schön aus.

Im Podcast ist das anders: Ich vertiefe mich in ein Thema, recherchiere, und diskutiere es on-air mit meiner Podcast-Partnerin. Das fühlt sich wie ein echtes Gespräch an.

Was es nicht ist: Konstant in den Social Raum reinrufen, weil der Algorithmus die Aktivität belohnt. Drum bekomme ich vom Podcasten Energie, während Social Media sie mir entzieht.

Beides hat seine Funktion. Aber Podcast ist nicht fürs Dauerfeuer – sondern für Substanz.

Was heisst das jetzt für dich?

Ein Podcast ist keine Sichtbarkeitsmaschine. Diese Rolle übernehmen weiterhin die sozialen Medien – mit Algorithmen, Discovery und Interest-Graph.

Aber: Ein Podcast ist der Kanal, der deine Interessent:innen tiefer in deine Welt holt. Abseits vom Lärm. Wo du mit deiner Stimme Vertrauen aufbauen kannst – und dafür auch mal 30 Minuten bekommst, statt nur 1,6 Sekunden.

Dein Podcast wird nicht wie ein Social Post ins Gesicht geschoben. Er wird in den Alltag eingeladen. Er läuft beim Autofahren, beim Kochen, beim Spazierengehen – und wird zur Routine.

Du wirst zur Vertrauensperson für dein Thema.

Und wenn du smarte Gäste einlädst – die Reichweite mitbringen, dieselbe Zielgruppe bedienen, aber eine andere Perspektive haben – dann wachsen eure Communities ganz organisch zusammen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Chris Polus
Chris Polushttps://chrispolus.com/
Chris Polus ist Sound Designer und Audioexperte. Er unterstützt Selbstständige dabei, online wirkungsvoll zu klingen – im Podcast, Reels und Video-Calls, in denen es um viel geht. Denn Klangqualität entscheidet darüber, ob Vertrauen entsteht – und aus Interesse eine Kaufentscheidung wird.
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