Die digitale Sichtbarkeit verändert sich: Neben klassischem SEO gewinnt die Optimierung für KI-generierte Antworten – genannt Generative Engine Optimization (GEO) – an Bedeutung. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Selbstständige beide Ansätze kombinieren können, um ihre Reichweite in Suchmaschinen und KI-Systemen zu maximieren.
Die klassische Suchmaschinenoptimierung bekommt eine neue Perspektive
Wer heute bei Google sichtbar sein will, kommt um Suchmaschinenoptimierung nicht herum. Doch SEO ist nicht mehr das einzige Spielfeld. Seit Sprachassistenten, Chatbots und KI-Suchfunktionen wie Google SGE (Search Generative Experience) immer häufiger genutzt werden, braucht es eine neue Perspektive: Generative Engine Optimization – kurz GEO.
Was genau ist GEO – und warum betrifft es Sie?
Klassisches SEO zielt darauf, dass Ihre Website bei Google und anderen Suchmaschinen weit oben erscheint. GEO geht einen Schritt weiter: GEO macht Ihre Inhalte verständlich für Systeme, die keine Webseiten anzeigen, sondern direkt antworten. Dazu gehören Systeme wie ChatGPT, Google SGE, Perplexity und auch Sprachassistenten wie Siri oder Alexa, die Antworten zunehmend selbst generieren.
Entscheidend ist nicht mehr nur das Ranking. Sondern ob Ihre Website als Quelle in Antworten eingebunden wird.
Wie sich das Suchverhalten verändert
Früher wurde gefragt: „Welcher Fotograf hat gute Bewertungen in Leipzig?“ Heute reicht oft ein Satz wie: „Empfiehl mir einen Fotografen für ein Babyshooting in Leipzig.“ Wer hier genannt wird, hat alles richtig gemacht – technisch und inhaltlich.
Wer sucht, will keine Liste mehr – sondern direkt die Antwort. GEO bedeutet: Ihre Inhalte müssen genau diese Antwort liefern – verständlich, kontextbezogen und technisch so aufbereitet, dass sie von KIs erfasst werden können.
Zwei Wege zur Sichtbarkeit: SEO und GEO richtig kombiniert.
GEO ist keine Alternative zur Website – sondern deren nächste Entwicklungsstufe. Sprachmodelle wie ChatGPT oder Google AI Overviews antworten nicht aus dem Bauch heraus. Sie greifen auf Inhalte zurück, die irgendwo im Netz veröffentlicht wurden. Ohne Website, kein Wissen – und keine Sichtbarkeit.
Was sich verändert, ist nicht die Relevanz der Website, sondern die Art, wie Inhalte gelesen und weiterverwendet werden. SEO ist die Grundlage dafür, dass eine Website überhaupt gefunden wird – GEO sorgt dafür, dass Inhalte aus dieser Website auch in KI-generierten Antworten auftauchen.
Wie Ihre Inhalte in KI-Antworten landen
- Inhalte klar strukturieren.
KI-Systeme arbeiten besser mit übersichtlichen Seiten. Eine klare Gliederung mit sprechenden Überschriften, prägnanten Absätzen und sauberem HTML-Aufbau erleichtert die Verarbeitung. - Fragen beantworten, nicht nur erzählen.
Wer nach einer Dienstleistung sucht, formuliert oft eine direkte Frage – zum Beispiel: „Was kostet ein Vorgespräch?“ Antworten, die eine konkrete Zahl, einen Ablauf oder ein Beispiel enthalten, sind für KI-Systeme besonders verwertbar. - Strukturierte Daten nutzen.
Schema-Markups machen aus Website-Informationen maschinenlesbare Daten. Angaben wie Beruf, Standort, Öffnungszeiten oder Leistungen werden dadurch eindeutig gekennzeichnet – eine wichtige Grundlage für die Einbindung in KI-generierte Antworten. - Lokale Relevanz stärken.
Der Ortsbezug sollte nicht nur im Impressum stehen. Auch im Fließtext kann sinnvoll erwähnt werden, in welcher Stadt oder Region die Leistung angeboten wird – idealerweise eingebettet in den inhaltlichen Zusammenhang. - Verlinkungen intern und extern.
Sowohl interne Links auf eigene Seiten als auch externe Verweise auf seriöse Quellen helfen dabei, Inhalte besser einzuordnen. Das stärkt nicht nur die Leserführung, sondern auch das Vertrauen von KI-Systemen in die Inhalte.
Eine kleine Kuriosität: Natürlich schreiben für Menschen und Maschinen
Viele glauben, dass KI besonders perfekte Texte bevorzugt. Das Gegenteil ist der Fall: Sprachmodelle bevorzugen Texte, die so formuliert sind, wie Menschen tatsächlich sprechen – klar, direkt und ohne aufgeblähte Floskeln. Je näher Ihre Inhalte am natürlichen Sprachgebrauch sind, desto höher die Chance, in KI-generierten Antworten zu erscheinen.
Was das für die Sichtbarkeit bedeutet
Wenn jemand heute bei einer KI-Suche nach einer Dienstleistung fragt, entscheidet oft ein einzelner Satz auf der Website darüber, ob diese als Quelle zitiert wird – oder nicht. GEO rückt genau diesen Satz ins Zentrum. Ihre Expertise muss erkennbar, einordenbar und technisch erfassbar sein. Dann landen Sie nicht nur auf Seite 1, sondern direkt in der Antwort.
Fazit
GEO ist kein Hype, sondern eine logische Weiterentwicklung. Wer online sichtbar sein will, muss heute in zwei Richtungen denken: für Suchmaschinen und für künstliche Intelligenzen. Die gute Nachricht: Wer SEO versteht, hat schon das halbe Werkzeug. Entscheidend ist jetzt, Inhalte so zu formulieren, dass auch KI-Systeme sie erkennen und nutzen können – und Sie als Expertin oder Experte sichtbar bleiben.
Foto-Credits: Claudia Masur
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