Dienstag, März 4, 2025
StartCLOSEUPWie Unternehmen die Generation Z für sich gewinnen können

Wie Unternehmen die Generation Z für sich gewinnen können

Willkommen beim karriere.taxi Buch-Talk! Dieses Mal mit Social-Media-Experte Felix Beilharz.

Im Gespräch geht es um eine brennende Frage: Wie gewinnen Unternehmen die Generation Z als Mitarbeitende und Kunden? Und vor allem: Warum reicht der Obstkorb als Benefit heute nicht mehr aus?

Wer ist Felix Beilharz?

Felix Beilharz ist ein Urgestein des Online-Marketings. Seit 23 Jahren beschäftigt er sich mit digitaler Kommunikation, Social Media und vor allem mit der jüngeren Generation. Seit rund sieben Jahren hat er sich intensiv auf die Generation Z spezialisiert und dazu sogar ein Buch geschrieben: Manual Generation Z, erschienen im Gabal Verlag. Wer die Generation verstehen will, kommt daran kaum vorbei.

Eine Bedienungsanleitung für die Generation Z?

Felix beschreibt sein Buch als eine Art „Anleitung“. Es gibt einen strukturierten Leitfaden dazu, wie Unternehmen junge Menschen als Mitarbeitende, Kundschaft oder Follower gewinnen und langfristig binden können. Während frühere Generationen Karriere und Sicherheit als Hauptziele hatten, stehen für die heutige Jugend ganz andere Werte im Fokus: Klimaschutz, Inklusion, Work-Life-Balance und eine sinnstiftende Arbeit.

Doch das heißt nicht, dass alle Gen-Z-Vertreter gleich sind. Das klassische Bild vom 16-Jährigen, der nur 30 Stunden arbeiten, 6.000 Euro netto verdienen und keinerlei Verantwortung übernehmen möchte, ist ein Klischee. Felix Beilharz betont, dass es hier eine riesige Bandbreite an Einstellungen und Erwartungen gibt – und dass sich Unternehmen nicht von Einzelfällen täuschen lassen sollten.

Was machen Unternehmen falsch?

Ein großes Problem in vielen Unternehmen ist das „Ghosting“ von Bewerbern. Obwohl es immer schwieriger wird, geeignete Mitarbeitende zu finden, bleiben viele Bewerbungen unbeantwortet. Dieses Verhalten entspricht nicht der Wertschätzung, die sich die junge Generation wünscht. Arbeitgeber müssen verstehen: Sie bewerben sich heute bei den Talenten, nicht umgekehrt!

Zudem funktioniert klassische Hochglanzwerbung immer weniger. Junge Menschen wollen authentische Einblicke, keine überproduzierten Imagefilme. Eine erfolgreiche Recruiting-Strategie setzt daher auf echte Geschichten und nahbare Inhalte.

Arbeit ist nicht mehr alles – oder doch?

Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist die Work-Life-Balance. Während frühere Generationen noch krank zur Arbeit gingen, ist das für viele junge Menschen heute unvorstellbar. Der Wunsch, nach Feierabend oder im Urlaub nicht erreichbar zu sein, erscheint manchen Arbeitgebern fremd – ist aber eigentlich nur konsequent. Gerade in Zeiten von KI und Automatisierung stellt sich die Frage: Ist es wirklich notwendig, dass alle 40 Stunden pro Woche arbeiten?

Felix Beilharz stellt klar: Effizienz sollte belohnt werden, nicht die bloße Anwesenheit. Warum sollte jemand, der seine Arbeit in vier Stunden schafft, acht Stunden im Büro sitzen? Unternehmen müssen umdenken – und das erfordert Mut.

Social Media – Wer nicht sichtbar ist, verliert

Unternehmen, die Nachwuchs suchen, müssen dorthin gehen, wo sich junge Menschen aufhalten: Instagram, TikTok, Snapchat. Ein gutes Beispiel dafür ist die Polizei Sachsen, die mit humorvollen TikTok-Videos viral geht. Auch die Deutsche Bahn hat sich durch kreative Social-Media-Arbeit ein neues Image aufgebaut. Selbst traditionsreiche Industrieunternehmen wie Ziehl-Abegg haben erkannt, dass eine lockere und authentische Social-Media-Strategie den Unterschied machen kann.

Felix betont, dass man als Unternehmen nicht einfach Hochglanzbilder posten kann und dann auf Bewerbungen hofft. Die Inhalte müssen relevant, unterhaltsam und nahbar sein. Nur so funktioniert Social Recruiting.

Fazit: Mut wird belohnt

Felix Beilharz bringt es auf den Punkt: Unternehmen brauchen Mut, um neue Wege zu gehen. Wer junge Menschen als Bewerber oder Kunden gewinnen will, muss sich anpassen. Das bedeutet, von alten Denkmustern Abschied zu nehmen, sich auf authentische Kommunikation einzulassen und Social Media ernst zu nehmen. Und vor allem: den Obstkorb im Pausenraum durch echte Wertschätzung und Flexibilität zu ersetzen.

Hier finden Sie das Video zum Beitrag!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen
Markus Elsaesser
Markus Elsaesser
Markus Elsässer ist Unternehmer, Gründer und Herausgeber. Mit seiner umfangreichen Erfahrung aus unzähligen Gesprächen und Interviews mit den erfolgreichsten Unternehmern unterstützt er Gründer und Unternehmer mit kreativen Lösungsansätzen und praxisorientierter Expertise. Als Seriengründer verbindet er technisches Know-how mit einem starken Netzwerk aus Investoren und Business Angels. Neben der Organisation von Start-up-Events und Investitionen in zukunftsweisende Projekte engagiert er sich als Mentor und Speaker. Darüber hinaus teilt er aktuell als eAUTO Einsteiger seine Erfahrungen beim Umstieg von Verbrenner auf die Elektromobilität – sowohl in redaktionellen Artikeln als auch auf YouTube.
RELATED ARTICLES

WhatsApp Newsletter

NEU: Täglich die besten Karriere-Tipps & Trends – im karriere.taxi WhatsApp-Newsletter!

karriere.taxi Newsletter

Erhalte jetzt regelmäßig die besten Karriere-Tipps bequem in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Neueste Beiträge