Wer andere begeistern will – sei es im Bewerbungsgespräch, im Verkauf oder bei der Präsentation der eigenen Ideen und Vision – braucht eine gute Geschichte. Storytelling ist keine Kür, sondern Pflicht, wenn man überzeugen, bewegen und im Gedächtnis bleiben möchte. Hier sind sieben Tipps, wie du mit deiner Story punkten kannst – authentisch, klar und mitreißend.
Beginne mit dem Warum
Jede gute Geschichte beginnt mit einer Motivation. Warum tust du, was du tust? Warum bist du genau hier gelandet? Wie hat alles begonnen? Menschen lieben Geschichten über Anfänge, Wendepunkte und Entscheidungen. Wenn du dein „Warum“ ehrlich und bildhaft erzählen kannst, entsteht Verbindung. Ob du Taxifahrer bist, Disponent oder Unternehmer – dein Weg hat eine Geschichte, erzähle sie.
Kenne dein Publikum
Nicht jede Geschichte wirkt bei jedem gleich. Gute Storyteller erzählen so, dass sich ihr Gegenüber angesprochen fühlt. Wer vor Managern präsentiert, muss anders erzählen als bei einem lockeren Kennenlernen mit neuen Kolleginnen. Nutze das Gebot der Empathie: Versetze dich in dein Publikum, sprich ihre Sprache, teile ihre Werte.
Nutze die Kraft der Drei
Unsere Gehirne lieben Strukturen, besonders die Dreierstruktur. Ob „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ oder „Problem – Lösung – Ergebnis“ – mit dieser Ordnung wird deine Story greifbar und einprägsam. Denke an Beispiele wie „Just do it“ oder „Yes, we can“. Drei ist die magische Zahl in der Kommunikation und im Storytelling.
Zeige echte Emotionen
Geschichten leben von Emotionen – Pathos, wie Aristoteles sagte. Teile Momente, in denen du gezweifelt hast, gefallen bist oder über dich hinausgewachsen bist. Emotionen schaffen Nähe und machen dich greifbar. Es geht nicht darum, perfekt zu wirken – sondern echt. Wer sich verletzlich zeigt, wirkt menschlich und überzeugend.
Halte es einfach und klar
Große Geschichten brauchen keine komplizierten Worte. Klarheit ist das erste Gebot der gelungenen Business-Kommunikation. Verwende einfache Sprache, vermeide Fachjargon und baue Bilder in deine Sprache ein. Menschen denken in Bildern, nicht in Buzzwords. Wenn du willst, dass man sich an dich erinnert, dann sprich so, dass man dich versteht. Wenn dich ein zehnjähriges Kind versteht, dann verstehen dich auch die Erwachsenen.
Vermeide Werbung, erzähle Wirkung
Menschen suchen keine Werbung, sie suchen Geschichten, die inspirieren, Orientierung geben oder Mut machen. Zeige mit deiner Story, wie du Probleme gelöst oder Chancen genutzt hast. Nicht das Produkt oder der Job stehen im Vordergrund – sondern die Wirkung, die du erzielst. Das ist der Unterschied zwischen Behauptung und Beweis.
Schließe mit einer starken Botschaft
Am Ende deiner Story sollte eine klare Botschaft stehen. Was soll dein Gegenüber mitnehmen? Welcher Gedanke soll hängen bleiben? Gute Erzähler führen nicht nur durch Emotionen – sie setzen einen Schlusspunkt, der motiviert, nachwirkt oder zu Handlung führt.
Fazit:
Gelungenes Storytelling ist kein Zufall, sondern Handwerk – und kann gelernt werden. Mit Klarheit, Empathie, Struktur und Gefühl erzählst du deine Geschichte so, dass Menschen zuhören, nicken und sagen: „Genau so jemanden brauchen wir.“ Stell dir also nicht nur die Frage: „Was kann ich?“ – sondern auch: „Wie erzähle ich das?“ Denn wer gute Geschichten erzählt, gewinnt nicht nur Aufmerksamkeit – sondern Herzen.
Bild: Harald Kopeter – Foto Corporate Media
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