Warum dein Online-Erfolg nicht nur von Strategie abhängt
Sichtbarkeit ist die Währung unserer Zeit. Wer mit einem Online-Business erfolgreich durchstarten möchte, kommt nicht darum herum, sich zu zeigen. Sei es auf Instagram, LinkedIn, im Podcast oder auf YouTube – es geht darum, mit der eigenen Persönlichkeit und Botschaft präsent zu sein. Denn Online-Coaching ist kein rein rationales Produkt. Vertrauen ist der Schlüssel. Und Vertrauen entsteht über Wiedererkennbarkeit, über Werte, Haltung – und die Energie, die mitschwingt.
Doch genau hier liegt für viele – vor allem Frauen – eine unsichtbare Hürde.
Während es manchen Menschen leichtfällt, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, haben andere genau damit zu kämpfen. Sie wissen, was sie sagen wollen, doch wie sie sich ausdrücken sollen, fühlt sich holprig oder gezwungen an. Sie haben ein gutes Angebot, sind kompetent, und dennoch bleibt der durchschlagende Erfolg aus. Die Klickzahlen stagnieren, es gibt kaum Interaktionen – obwohl sie sich Mühe geben, bleibt die Sichtbarkeit aus.
Was ist da los?
Die erste Antwort liegt auf strategischer Ebene: Sichtbarkeit lässt sich lernen. Professionelles Auftreten, guter Content, Storytelling – all das sind Skills, die man entwickeln kann. Doch selbst wenn diese Techniken sitzen, bleibt manchmal das Gefühl: Ich komme einfach nicht durch.
Und hier beginnt eine zweite Ebene – eine tiefere: die energetische Sichtbarkeit.
Denn Sichtbarkeit hat nicht nur mit der Kamera oder der Sprache zu tun, sondern auch mit dem, was auf unbewusster Ebene mitschwingt. Unsere Seele speichert Erfahrungen, Prägungen, Traumata – aus diesem Leben und darüber hinaus. Viele Frauen tragen Energien in sich, die sie daran hindern, sich vollständig zu zeigen. Und diese wirken subtil, aber kraftvoll.
Ein Beispiel aus der Kindheit
Wenn du ein introvertiertes Kind warst und ein Geschwister extrem viel Aufmerksamkeit beansprucht hat – etwa durch Krankheit oder auffälliges Verhalten –, dann kann sich unbewusst ein Muster entwickeln wie: Ich darf niemandem zur Last fallen. Die logische Folge: Du hältst dich zurück. Du wirst leiser. Du machst dich klein – aus Liebe zur Familie. Dieses Muster kann dich im Erwachsenenleben davon abhalten, sichtbar zu werden. Denn Sichtbarkeit würde bedeuten, Raum einzunehmen – und das steht im Konflikt mit deiner alten Loyalität.
Oder ein anderes Beispiel
Die Frage der Existenzberechtigung. Eine Klientin von mir hatte in ihrer Ahnenreihe das Thema „Kuckuckskind“ – ihr Großvater war ein nicht anerkanntes Kind. Dieses unausgesprochene Tabu führte dazu, dass sich seine Nachfahren – völlig unbewusst – nicht wirklich „berechtigt“ fühlten, sichtbar und erfolgreich zu sein. Denn wenn die Existenz auf wackligen Beinen steht, dann darf auch kein zu großer Erfolg entstehen. Der Geldfluss stockt. Sichtbarkeit und Resonanz bleiben aus.
Kollektive Erfahrungen
Und dann gibt es die tiefen kollektiven Erfahrungen, die besonders Frauen betreffen. Über Jahrhunderte war es gefährlich für Frauen, sichtbar zu sein. Wer zu laut, zu weise, zu „anders“ war, riskierte Ausschluss oder gar Gewalt. Die Hexenverfolgung ist dafür ein eindrückliches Beispiel. Diese kollektiven Traumata sind in unserem Zellgedächtnis gespeichert. Und obwohl sie aus einer anderen Zeit stammen, wirken sie heute noch: Wenn ich sichtbar bin, bin ich angreifbar. Auch das kann die Ausstrahlung blockieren.
Die gute Nachricht: All diese energetischen Verstrickungen lassen sich lösen. In dem Moment, wo sie ins Bewusstsein kommen, verlieren sie ihre Macht.
Ich beobachte es immer wieder in meiner Arbeit: Sobald eine Frau beginnt, ihre energetischen Blockaden zu erkennen und zu lösen, verändert sich ihre Präsenz spürbar. Ihre Posts werden mutiger, echter, strahlender. Sie zieht genau die Menschen an, mit denen sie wirklich arbeiten will – ganz ohne Druck, sondern in Resonanz und mit größerer Sichtbarkeit.
Sichtbarkeit ist also weit mehr als Strategie. Sie ist ein Spiegel deiner inneren Erlaubnis, dich zu zeigen. Wenn du spürst, dass du sichtbar sein willst, aber irgendetwas dich noch zurückhält – dann lohnt es sich, tiefer zu schauen.
Bild@ Schmelz Fotodesign
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