Freelancing als Nebentätigkeit
Ist es Zeit für den nächsten Karriereschritt? Dann gibt es eine Alternative für alle, die über spezielle Skills verfügen, aber nicht sofort zum großen Sprung ins Ungewisse ansetzen wollen. Freelancing als Nebentätigkeit ist in diesem Fall eine echte Chance: Denn wer besondere Fähigkeiten besitzt, die aus der Masse herausstechen, kann sein Einkommen aufbessern und finanziell unabhängiger werden. Doch der Einstieg will gut geplant sein, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Thomas Maas gibt fünf Tipps, wie der Start ins nebenberufliche Freelancing gelingt.
Freelancer arbeiten unabhängig, projektbasiert und können sich ihre Zeit frei einteilen. Während diese Flexibilität reizvoll ist, bringt sie auch Herausforderungen mit sich – insbesondere für jene, die Freelancing neben einem regulären Angestelltenverhältnis ausüben möchten. Neben steuerlichen und rechtlichen Aspekten sind auch strategische Überlegungen notwendig, um langfristig erfolgreich zu sein.
Deshalb ist es wenig überraschend, dass viele Fachkräfte längst die Chance nutzen, sich neben dem Hauptberuf ein zweites Standbein aufzubauen. Hier sind fünf zentrale Schritte, um den Einstieg in die nebenberufliche Selbstständigkeit erfolgreich zu gestalten.
1. Positionierung: Einzigartige Skills definieren
Eine klare Positionierung ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer sich von der Konkurrenz abheben möchte, sollte sich intensiv mit den eigenen Fähigkeiten und Spezialisierungen auseinandersetzen und diese auch so kommunizieren. Besonders gefragt sind Freelancer, die hochspezifisches Know-how haben. Es gilt, die eigenen einzigartigen Skills und Erfahrungen zu identifizieren, die einen Wettbewerbsvorteil bieten. Ein gut definierter Unique Selling Point (USP) hebt das Angebot hervor und spricht gezielt die Anforderungen potenzieller Auftraggeber:innen an.
2. Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen beachten
Bevor der erste Auftrag angenommen wird, sind einige Formalitäten zu klären. In Deutschland muss eine nebenberufliche Selbstständigkeit beim Finanzamt angemeldet werden, oft genügt eine Anmeldung als „Kleingewerbe“. Doch auch die Bedingungen im Hauptjob spielen eine Rolle: In einigen Arbeitsverträgen sind Nebenbeschäftigungen genehmigungspflichtig.
Ein entscheidender Punkt ist die Steuerpflicht: Bis zu einem jährlichen Einkommen von 12.096 Euro bleibt der Nebenverdienst unter dem Grundfreibetrag steuerfrei. Darüber hinaus werden Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert. Wer hauptberuflich angestellt ist und nebenbei selbstständig arbeitet, sollte sich zudem über die Auswirkungen auf die Sozialversicherung informieren.
3. Klein anfangen, Erfahrungen sammeln
Der Aufbau einer nebenberuflichen Selbstständigkeit sollte gut durchdacht sein. Wer sich zu schnell übernimmt, riskiert Stress und Qualitätsprobleme. Empfehlenswert ist ein schrittweiser Einstieg: Kleine Projekte helfen dabei, erste Erfahrungen zu sammeln, Prozesse zu optimieren und das eigene Zeitmanagement zu verbessern.
Wichtig ist, den Aufwand realistisch einzuschätzen. Wie viel Zeit bleibt neben dem Hauptjob für die Nebentätigkeit? Welche Deadlines sind realistisch? Ein strukturiertes Projektmanagement und transparente Kommunikation mit Kund:innen sind essenziell, um langfristige Erfolge zu erzielen.
4. Professionalität von Anfang an
Auch wenn es sich um eine nebenberufliche Tätigkeit handelt – ein professioneller Auftritt ist entscheidend. Dazu gehören:
- Eine eigene Website oder ein professionelles Portfolio
- Rechtssichere Verträge und Rechnungen
- Ein aussagekräftiges Profil auf (Freelancing-)Plattformen
- Klare Preisstrukturen und transparente Kommunikation
Freelancer, die frühzeitig auf einen professionellen Außenauftritt setzen, steigern nicht nur ihre Sichtbarkeit, sondern erhöhen auch die Chancen auf hochwertige Kundenbeziehungen.
5. Netzwerken und Weiterbildung als Erfolgsfaktoren
Ein starkes Netzwerk kann Türen öffnen. Wer sich mit anderen Freelancern austauscht, von ihren Erfahrungen profitiert und aktiv an Branchenevents teilnimmt, hat bessere Chancen, an interessante Projekte zu gelangen.
Online-Communities, Networking-Events und spezialisierte Plattformen sind hervorragende Anlaufstellen, um Kontakte zu knüpfen. Auch Weiterbildungen sind ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg: Freelancer, die regelmäßig neue Skills erwerben und sich an Markttrends anpassen, bleiben wettbewerbsfähig.
Zusatztipp: Spezial-Plattformen erleichtern den Einstieg
Digitale Plattformen sind ein idealer Startpunkt. Sie sorgen für Sichtbarkeit und Reichweite. Schließlich ist ihre Aufgabe Freelancer und Auftraggeber zusammenzubringen. Zudem vermitteln sie jede Menge essenzielles Wissen zu Verträgen, gesetzlichen Regelungen und weiteren entscheidenden Faktoren des Freelancer-Alltags.
Freelancing als Nebentätigkeit: Ein Sprungbrett für die Zukunft
Ob als Einkommensquelle, berufliches Experiment oder erster Schritt in die Selbstständigkeit – nebenberufliches Freelancing kann zahlreiche Chancen bieten. Wer sich mit den wichtigsten Aspekten auseinandersetzt, sich strategisch positioniert und eine solide Basis schafft, kann die Vorteile der Freiberuflichkeit optimal für sich nutzen.
Wer strukturiert vorgeht und seine Selbstständigkeit als professionelles Projekt betrachtet, hat gute Chancen, Freelancing als nachhaltige Einkommensquelle zu etablieren – vielleicht sogar als Sprungbrett in die vollständige Selbstständigkeit.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.