Effektive Strategien für den Aufbau wertvoller beruflicher Netzwerke
von Lizaveta Misnikova im Rahmen der Artikelserie
„Die Zukunft der Karriere: 12 Trends für ein Startup- und Entrepreneurial Mindset“
Kurzübersicht
Wollen Sie nicht nur in Ihrem Beruf bestehen, sondern auch vorankommen? Heutzutage hängt der berufliche Erfolg nicht nur von Wissen und Fähigkeiten, sondern auch davon ab, wie gut Sie Ihr Netzwerk aufbauen und pflegen. Beziehungen können nicht nur Ihre Karriere beschleunigen, sondern auch unerwartete Chancen eröffnen. Wie findet man die richtigen Kontakte, baut produktive Beziehungen auf und nutzt Networking gezielt für den eigenen Vorteil? Welche Methoden sind effektiv? Hier finden Sie Expertenimpulse, Beispiele der Praxis sowie nützliche Tipps.
Die Bedeutung von Kontakten für die Karriere
Auf dem Arbeitsmarkt wird oft von „Vitamin B“ – den richtigen Beziehungen – gesprochen. Eine Studie des Nürnberger Instituts IAB zeigte, dass in Deutschland Ende 2016 ein Drittel der Stellen durch persönliche Kontakte besetzt wurde. Das ist mehr als durch offizielle Ausschreibungen oder die Bundesagentur für Arbeit (BA). Besonders in kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern ist dieser Trend stark ausgeprägt: Fast die Hälfte der Neueinstellungen erfolgt dort über Empfehlungen.
Digitale Tools spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Während des Untersuchungszeitraums fanden 21 % der neuen Mitarbeiter ihre Jobs über Online-Plattformen. Soziale Netzwerke wie LinkedIn haben jedoch noch eine geringe Bedeutung – nur etwa 1 % der Stellen werden dort besetzt. Das zeigt, dass strategisches Networking ein entscheidender Karrierefaktor sein kann. Welche Methoden am besten funktionieren und welche Tipps Experten geben, erfahren Sie hier.
Warum ist Networking so wichtig?
Berufliche Kontakte können Zugang zu verborgenen Möglichkeiten verschaffen. Die Harvard Business Review betont, dass Karriererfolg nicht nur von Qualifikationen, sondern auch von der Fähigkeit abhängt, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Menschen mit einem starken Netzwerk erfahren häufiger von Jobangeboten, die nicht öffentlich ausgeschrieben werden.
Networking bedeutet mehr als nur Visitenkartenaustausch. Laut der Theorie des sozialen Kapitals zählt nicht nur die Anzahl der Kontakte, sondern vor allem deren Qualität. Ein effektives Netzwerk hilft nicht nur bei der Jobsuche, sondern auch bei der beruflichen Weiterentwicklung, dem Wissensaustausch und der gegenseitigen Unterstützung.
Im digitalen Zeitalter sind die Möglichkeiten des Networkings nahezu unbegrenzt. Plattformen wie LinkedIn ermöglichen es, berufliche Beziehungen weltweit zu pflegen und auszubauen. Doch passives Dabeisein reicht nicht aus – aktives Engagement, Beiträge und Interaktionen mit Kollegen erhöhen die Chancen auf beruflichen Erfolg erheblich.
Wirkliches Networking bedeutet, anderen zu helfen
Networking geht nicht darum, wie viele Menschen Sie kennen, sondern wie viele Menschen Sie kennen und bereit sind, Ihnen zu helfen. Der beste Weg, wertvolle Beziehungen aufzubauen, ist, zuerst selbst Hilfe anzubieten.“
— Keith Ferrazzi, Autor von Never Eat Alone
Wie Unternehmen Netzwerke nutzen
Viele Unternehmen setzen Networking gezielt ein, um ihre Marktposition zu stärken und neue Chancen zu erschließen. Ein Beispiel ist die Teilnahme an Branchenmessen, wo sich Firmenkontakte knüpfen, potenzielle Partner oder Kunden gefunden und Kooperationen angestoßen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung interner Netzwerke. Unternehmen organisieren Teamevents, Sportaktivitäten oder soziale Projekte, um den Austausch zwischen Mitarbeitern zu stärken. Das verbessert die Zusammenarbeit und interne Kommunikation.
Drei zentrale Prinzipien erfolgreichen Networkings
1. Seien Sie aktiv in beruflichen Netzwerken. Kommentieren Sie Beiträge, teilen Sie relevante Inhalte und interagieren Sie mit Kollegen.
2. Nehmen Sie an Veranstaltungen teil. Fachforen, Konferenzen und Netzwerktreffen bieten hervorragende Gelegenheiten, wertvolle Kontakte zu knüpfen.
3. Schaffen Sie Mehrwert. Networking ist ein wechselseitiger Prozess. Wer anderen hilft, profitiert langfristig selbst davon.
Empfehlenswerte Bücher zum Thema Networking
• Never Eat Alone – Keith Ferrazzi. Ein praxisnaher Leitfaden zum Aufbau und zur Nutzung von Netzwerken.
• How to Win Friends and Influence People – Dale Carnegie. Ein Klassiker für erfolgreiches Netzwerken und zwischenmenschliche Beziehungen.
• Zuhören. Verstehen. Überzeugen. – Isabel García. Ein Buch über effektive Kommunikation und langfristige Beziehungsaufbau.
Networking-Experten auf LinkedIn
• Reid Hoffman (Mitgründer von LinkedIn)
• Dorie Clark (Karriere- und Networking-Expertin)
• Simon Sinek (Experte für Leadership und Kommunikation)
• Steffi Burkhart (Expertin für Millennials und Networking)
• Gary Vaynerchuk (Social-Media- und Business-Experte)
Fazit
In der modernen Arbeitswelt spielen persönliche Kontakte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Informationen und der Eröffnung neuer Chancen. Networking ist längst kein optionales Extra mehr – es ist ein zentraler Karrierefaktor. Bauen Sie Ihr Netzwerk bewusst auf, zeigen Sie echtes Interesse an anderen Menschen und seien Sie bereit zu helfen – so legen Sie den Grundstein für Ihren Erfolg!
Quellen:
Harvard Business Review (2016): Learn to Love Networking. Verfügbar unter: https://hbr.org/2016/05/learn-to-love-networking (zuletzt abgerufen am 21.02.2025).
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (2017): Studie zur Stellenbesetzung in Deutschland, Nürnberg. Verfügbar unter: https://www.zeit.de/karriere/2017-08/arbeitsmarkt-berufsforschung-persoenliche-kontakte-jobfindung (zuletzt abgerufen am 21.02.2025).
Randstad: Networking als Erfolgsfaktor im Job-Business-Netzwerk aufbauen. Verfügbar unter: https://www.randstad.de/karriere/karriereratgeber/business-netzwerk-aufbauen/?utm_(zuletzt abgerufen am 21.02.2025).
milaTec (2021): Networking für Unternehmen – mit einem guten Netzwerk erfolgreicher werden. Verfügbar unter: https://www.milatec.de/news/networking-unternehmen/?utm_(zuletzt abgerufen am 22.02.2025)
Diese Artikelreihe wurde von der Arbeitsgruppe „Startup- und Entrepreneurial Mindset“ unter der Leitung von Dr. Anabel Ternes von Hattburg verfasst. Die Autoren der einzelnen Artikel heißen Sven Schubert, Justus Jaletzke, Anna Bomm, Lizaveta Misnikova, Maya Dahl, Matteo Kollmorgen und Nicolai Kolbusch.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.